Cross DM Döhlau
Hamburger holen alle Medaillen
Die Hamburger Crossspezialisten holten natürlich nicht alle Medaillen der diesjährigen Cross DM, es waren aber alle Farben vertreten, die um schmutzige Hamburger Hälse hingen.
Nachdem die Zuschauer 10 € Eintritt für das DM-Wochenende im fränkischen Döhlau bezahlten, fanden sie einen sehr anspruchsvollen, abwechslungsreichen Kurs vor, der zuvor im „Netz“ als zu leicht diskutiert wurde.
Nach der DM wird „im gleichen Netz“ darüber geklagt, dass die Strecke zu gefährlich und zu schwer war.
Natürlich hat auch der Autor eine Sicht der Dinge, die ich aber nicht auch noch schreiben möchte; nur ca. 50 cm lange „ungeschützte Holzpflöcke“ an Stellen, an denen ein Sturz leicht vorstellbar ist, sind ein Unding. Wäre ein Schülerfahrer dort von oben auf den Pfahl gestürzt, wäre Radcross sicherlich medial vertreten.
Viele Hamburger Fahrer bauten mit ihren Teams die Zelte schon am Freitag auf, an denen Hamburger Zuschauer dann am Samstag vorbeizogen.
Bei strahlendem Sonnenschein und einer gut einsehbaren, kompakten Strecke begann die DM mit einem Sieg des Armin Raible aus dem benachbarten Buchholz i.d.N.
Einer, der lange für eine eigene Senioren-3-Meisterschaft kämpfte, konnte nun nicht kämpfen, „Ede“ Lars Erdmann konnte krankheitsbedingt nicht starten – Ede gute Besserung!
In der U 23 Jungmännerklasse war es der für das Stevens Racing Team startende Herforder Yannick Gruner, der die Bronzemedaille erkämpfte, der „wahre“ Hamburger Jannick – Jannick Geisler HRG, wurde nach einem frühen Sturz Sechster.
Das Team Bergamont schickte nun den Hamburger Geländespezialisten „Dano“, Stefan Danowski ins Feld. Anfangs hatte Dano mit den zwei Berner Brüdern zu tun, mit der Silbermedaille war Dano nur bedingt zufrieden „es war halt nicht meine Strecke“ meinte er sportlich.
Der zweite DM Tag begann mit Scheibenkratzen und Salzstreuen auf der Zielgeraden; der Matsch an den Schräghängen war gefroren und hatte fiese Spurrillen. Damit nicht genug, nein die Sonne weichte die obere Schicht auf, damit es glitschig und hart wurde.
Das Juniorenrennen war wohl nicht nur für die Hamburger der DM-Höhepunkt; ein Crossrennen der Extraklasse.
Ludwig Cords, Jüngster im Feld der U 19, wollte nun endlich mal ganz oben stehen, nachdem er zweimal Vizemeister war.
Er knallte von der Startgeraden als Erster ins Gelände, sein Schatten, Paul Lindenau fehlte im Feld der Junioren. Defekt am Start, ab, hinterher, Platz 9, 7 , 5 oder so. Ludi führt souverän, hat aber zur Überraschung Vieler den Harburger Newcomer Lauritz Urnauer am Hinterrad. Beide denken und fahren einige Runden zusammen im Stevens Trikot. Paul kämpft wie ein Wilder, stürzt, wo fast alle stürzten, steht auf, weiter. Sichtkontakt zur Spitzengruppe. Kommando an Bruder Max „Schuh“!!!
Max weiß bescheid, holt seinen Schuh und es gibt einen Schuhwechsel. In den letzten 2 Runden, in denen Lauritz langsam die Kraft schwindete, kam Paul noch näher an die Spitze.
Ergebnis: Ludwig Cords ist Deutscher Meister, vor Steven Schreiber und Paul Lindenau mit zwei unterschiedlichen Schuhen erkämpft die Bronzemedaille.
Lauritz Urnauer trug sein Rad auf der Zielgeraden, Defekt letzte Runde, Platz 5 – ein tolles Ergebnis!
Trainer Jens Schwedler, Eltern, Betreuer und Fans lagen sich in den Armen, das war Spannung pur!
Bei der Siegerehrung danken beide Hamburger den schuftenden Mechanikern, dem ganzen Team und Ludi sagt und weiß es, dass das Rennen ohne Pauls Pechsträhne anders gelaufen wäre - Jungs weiter so!!
Nach einer leckeren Entspannungswurst aus Oberkotzau, starteten die Frauen, hier gewann die Hessin Lisa Heckmann (Stevens Racing Team) Bronze.
Beim Eliterennen war Michael Schweizer, HRV/Stevens, der letzte nicht herausgenommene Fahrer und erreichte Platz 6.
Nur Insider kennen ihn, bei Stevens ist er unersetzbar und Hamburg hat den schnellsten Mechaniker Deutschlands. Frank Ziemann – Machine- wechselte vom Kärcher und Depot auf seinen Crosser und wurde Erster in der Hobbyklasse – klasse!
Alle Ergebnisse, ein Beitrag des Bayrischen Rundfunks und die tollen Bilder von Rebecca Sadowsky und Heike Lindenau bringen das Geschriebene näher.
Im oben genannten Netz gibt’s Diskussionen über 60€ Siegprämie für eine Deutsche Meisterin, anfängliche Strafen wegen verdreckter Ärmelnummern bei fünf der 19 mit Transponder ausgestatteten Juniorenfahrer u.v.a.m.