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Radsport tut Gut(es)
Kleine Helden brauchen Fahrräder: die BSG Radsport Commerzbank Hamburg sammelt für diesen Zweck Fahrrad-Spenden für traumatisierte und seelisch kranke Kinder und Jugendliche in Hamburg. Ist es für die allermeisten heranwachsenden eine Selbstverständlichkeit, mit dem eigenem Rad mal kurz zu Freunden oder in die Stadt zu fahren, so bleibt das vielen betreuten Kinder und Jugendlichen verwehrt. Diese Normalität und dieses Gefühl von Freiheit und Selbstbestimmung sollten besonders bei den Kindern nicht fehlen, die sich wegen ihrer Traumatisierung im besonderen Maße nach einem Stück Normalität in ihrem Leben sehnen.
DIE FAHRRADHELDEN HAMBURG (www.fahrradhelden.hamburg) spenden Fahrräder für traumatisierte und seelisch kranke Kinder und Jugendliche in Hamburg, die aus Kinderschutzgründen fremduntergebracht sind. Gemeint sind dabei Unterbringungsformen wie z.B. betreutes Wohnen, Wohngruppen, Erziehungsstellen und auch Pflegefamilien. Ein eigenes Fahrrad zu besitzen kann für diese Kinder weit aus mehr bedeuten als nur damit mobil zu sein. Es stärkt das Selbstvertrauen und das Verantwortungsgefühl und gibt deren Alltag ganz neue Impulse.
Das Projekt FAHRRADHELDEN HAMBURG sieht sein wirken aber nicht nur in der Übergabe von Fahrrädern. Vielmehr wollen diese neben Reparatur-Workshops, Verkehrsunterricht auch gemeinsame Radtouren organisieren. Bei der Auswahl der Fahrräder wird zudem auf die jeweiligen besonderen Fähigkeiten und Interessen des Kindes geachtet. So werden auch spezielle Sportpatenschaften initiiert und eine Zusammenarbeit mit Sportpädagogen und Sportwissenschaftlern angestrebt. Eine erste Übergabe von Fahrradspenden wird unter der Schirmherrschaft von Frau Dr. Melanie Leonhard - Senatorin der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie u. Integration Hamburg in diesen Tagen stattfinden.
Auch vor den Toren Hamburgs tut man dieser Tage auf dem Rad Gutes: beim etwas anderen "Radrennen" RUND UM HAMFELDE gibt es nämlich nur Gewinner. Die Hermann Jülich Werkgemeinschaft lädt am 17. April bereits zum fünften Mal zum mitmachen und zuschauen nach Trittau ein (Dorfstrasse, 22929 Hamfelde). Zahlreiche Radsportler aus Schleswig-Holstein und Hamburg unterstützen dieses einmalige Radsport-Fest, wo es gemeinsam auf Tandems, Dreirädern, Rollfietsen und Spezialrädern rund um Hamfelde geht. Gemeinsam heißt hier, dass Menschen mit und ohne Behinderung, Inklusion durch Sport auf vorbildliche wie sympathische Weise praktizieren. Bei diesem ausergewöhnlichem Partnerradrennen gibt der Behinderte Teilnehmer das Tempo und die Rundenzahl an. Aktionen für die Kleinsten und ein buntes Rahmenprogramm sind natürlich auch dabei.
Etwas länger als nur "rund um" führt die TOUR FÜRS LEBEN. Der Kinofilm "Die Tour fürs Leben" beschreibt die unglaubliche wie mutmachende Geschichte von Andreas Beseler. An MS erkrankt, nahe dem aufgeben, um dann doch: Rad statt Rollstuhl. Seit dem fährt er unzählige Kilometer und begeistert sich selbst und andere daran, Tag für Tag. Ob dreitausend Kilometer quer durch Kanada oder in 12 Etappen von Jügesheim (Hessen) ans Mittelmeer (St. Tropez) - alle Teilnehmer fahren für den guten Zweck: für jeden gefahrenen Kilometer können Sponsoren, Unterstützer und Angehörige im Rahmen einer "Cent-Aktion" die Teilnehmer mit kleinen Geldbeträgen unterstützen. Über 55.000€ sind auf diesem Weg bereits erfahren worden und der Nathalie-Todenhöfer-Stiftung, die sich für MS-Kranke in Not einsetzt, zu Gute gekommen.
Eine stark komprimierte Fassung des Films war bereits in der ARD zusehen ("Über den Berg - mit dem Rennrad zu neuem Lebensmut"). Am 29.04. folgt nun, dank der Zusammenarbeit mit dem RV ALTONA, die Aufführung in Original-Länge (Lichtmeß Kino, Gausstrasse 25). Der Film ist kein reiner Radsportfilm, auch wenn er natürlich Radsportler in erster Linie anspricht. Die Botschaft gilt für viele Lebensbereiche, für viele Schwierigkeiten und Nullpunkte, die man im Leben haben kann. Der Film von Barbara Struif und Christian Gropper kann Beispiel geben - Mut machen - motivieren.
Vieles davon geschieht auch am 28. und 29. Mai in der Hamburger City-Nord. Die dortigen RAD-RENNTAGE des BSV RADSPORT HAMBURG bieten neben Lizenz- und Hobbyradrennen (jeweils Rundstreckenrennen, Einzel- und Mannschaftszeitfahren) auch eine große Bühne für die SPECIAL OLYMPICS. Im "Unified Radrennen" starten Menschen mit geistiger Behinderung zusammen mit einem Team-Partner ohne Handicap. Beim ebenfalls stattfindenden "Traditional Radrennen" sind diese dann u.a. mit behindertengerechten Handbikes auf der Rennstrecke unterwegs. Auch hier wird das Thema Inklusion im Sport grossgeschrieben. Das Radsport-Fest inmitten der Hansestadt gehört auch desshalb sicherlich zu den Highlights der noch jungen Saison 2016.
Auch der Hamburger Radsportverband engagiert sich im Behindertenradsport und Paracycling. Viel mehr noch wäre das möglich, wenn das Ehrenamt des zuständigen Koordinators besetzt wäre. Du bist fasziniert vom Radsport? Du hast Ideen und möchtest gestalten? Dich interessiert das mitwirken im Team des Verbandes? Dann sprech uns an.